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LULLABY

Lecture & Performance

Idea by URSULA MARIA PROBST

Lullaby Huda Takriti Sana Gobbeh.png

Lullaby – Das Untermarkersdorf Experiment ist ein transdisziplinäres Projekt an dem sich internationale Künstler_innen aus Syrien, Russland, China, Iran und Österreich beteiligen, die in ihren Projekten Methoden der wissenschaftlichen, medienübergreifenden Recherche anwenden bzw. Statements oder Entdeckungen von Wissenschaftler_innen in ihre Projekte einbeziehen und auf ihre Relevanz für unsere gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Dynamiken durch künstlerische Praktiken untersuchen. Unabhängig von Likes, oder Followers wird so ein intensivierter Austausch zwischen Lektüre, Kunst, Film, Wissenschaft und anderen Disziplinen angeregt.

FEMALE OBSESSION Lecture Interaction of Art and Sience in English.

 

JIANAN QU Performance and Discussion.

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SERGEY KISHCHENKO Lecture and Interaction of Art and Science in English.

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HUDA TAKRITI Video Screening / Malerei.

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SANA GOBBEH Video Screening.

 

LISA TRUTTMANN Film Screening.

 

CATRIN BOLT Foto Installation.

LUMA Space Probst 2018.png

KOLLEKTIVE PERFORMANCE Karacho zur „guten Küche“ in Deutsch mit FEMALE OBSESSION und den Regionaut_innen.


Wie lässt sich der derzeit geopoltisch äußerst spannende Moment in dem wir leben erkennen? Wie lassen sich durch Kunst Sichtweisen entwickeln, wie eine andere Welt aussehen könnte?


Kuratiert von Ursula Maria Probst.

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PERFORMANCE & DISKUSSION A Proposal for Reading House by Jianan Qu.


A proposal for a reading house ist eine von Jianan Qu speziell für das Lesehaus entwickelte Performance, die sich auf den externen Raum konzentriert, der durch das Aktivieren unseres Vorstellungsvermögens geschaffen wird. Jianan Qu schlägt in der minimalistischen Konzeption seiner Performance. Möglichkeiten des augenblicklichen Seins und Sehens vor, mit der Intention, den sichtbarem und körperlich erfahrbaren Raum zu erweitern.


LECTURE & DISKUSSION Über Methoden der Wissenschaft als künstlerische Methode. Erweiterte Felder und expansive Strategien der Interaktion mit Sergey Kishchenko.


Sergey Kishchenko spricht über die aktive Rolle des Künstlers als Initiator für Projekte zwischen Wissenschaft und Kunst. Als Beispiel dafür zieht er sein Projekt „Observation Journal“ heran und die Aktivitäten und Entdeckungen des Agrarökonoms, Botanikers und Genetikers Nikolai Vavilov, der unter der Diktatur Stalins inhaftiert wurde und in Haft starb.
Als Initiator des Projektes „Observation Journal“ realisierte Sergey Kishchenko über 3 Jahre Projekte gemeinsam mit dem Künstlerinnenduo „RESANITA“ alias Anita Fuchs und Resa Pernthaller. Ein Getreidefeld in der Weststeiermark wurde zum Kunstobjekt. In dem Projekt „Observation Journal“ geht es unter anderem um existentielle Themen wie Biodiversität und Artenvielfalt. Ausgangspunkt bilden die Recherchen von Sergej Kishchenko im St. Petersburger Vavilov-Institut, einem weltweit führenden Kompetenzzentrum für Pflanzengenetik. Das Projekt stieß auf reges Interesse von Biolog_innen und Botaniker_innen. Weitere Kooperationen wie beispielsweise mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und Agentur für Ernährungssicherheit AGES folgten. Als internationales Projekt das in seiner Konzeption auf einem globalen Kommunikationsnetzwerk basiert, ist Obervation Journal ein Projekt über eine Zukunft ohne Ideologien, Totalitarismen und Tod.

VIDEOPRÄSENTATION Lullaby (2014) von Huda Takriti und Sana Gobbeh.


Die in Syrien und im Iran geborenen und aufgewachsenen Künstler_innen Huda Takriti und Sana Gobbeh thematisieren durch Lullaby wie sehr durch Machtpolitik und wirtschaftliche Interessen humane soziale Notwenigkeiten ignoriert werden und alarmierende Stimmen des Nahen Ostens trotz zunehmender Eskalation lange auf kein Gehör gestossen sind. Die phonetische Struktur der Klanginstallation basiert sowohl auf persischen (Farsi) als auch arabischen Wörtern.

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FILMSCREENING & DISKUSSION TARPAULINS von Lisa Truttmann.


Nach einer kurzen Einführung durch Ursula Maria Probst, wird ein 13- minütiger Ausschnitt von TARPAULINS gezeigt, ein 2017 von Lisa Truttmann bei der Viennale und anderen internationalen Festivals präsentierter Film. Originalversion 78 min Austria/USA. Unter Mitwirkung von: Nora Sweeney, Behrouz Rae, Sonja Bertucci, Andy Rector, Ben Neufeld, a.o. Tonmischung: Aidan Reynolds. Förderungen: BKA – innovativer Film, Land Niederösterreich, Stadt Wien MA7, CalArts. Distribution: Filmgarten.


“Eine Besonderheit der Termiten-Bandwurm-Pilz-Moos-Kunst ist, dass sie sich ausschließlich vorwärts bewegt, ständig ihre eigenen Begrenzungen auffrisst und in dieser Durchfraß höchstwahrscheinlich keine Spur hinterlässt außer Zeichen einsatzbereiter, fleißiger und ungezähmter Aktivität,’ meinte Künstler und Kritiker Manny Farber 1962 in einem Essay, in dem er die “Termiten-Kunst” gegen Dekor und ausgestellte Kunstfertigkeit der “White Elephant-Art” in Stellung bringt. In ihrem ersten Langfilm zitiert die Künstlerin und Filmemacherin Lisa Truttmann Farber erst gegen Ende, um nochmals ihre Sympathie für die kleinen, doch umso gefährlicheren Schädlinge zu betonen und auf Gemeinsamkeiten in den Arbeitsprozessen hinzuweisen. Denn mit Tarpaulins widmet sie sich – wie die Termiten – einem bestimmten Terrain, “nagt” es so gut wie möglich ab und testet dabei permanent dessen (medialen) Grenzen aus. Und das alles in einem kollaborativen Setting, das Filmemachen nun mal ist.“ (Auszug aus Gefräßige Allianzen zwischen Fremdheit und unheimlich Verrautem, Claudia Slanar über Tarpaulins).

FOTO-INSTALLATION UND ZEICHNUNGEN Catrin Bolt, Huda Takriti.


Catrin Bolt, Plastiklandschaften, 2015, 2016, analoge Fotoserie, 122 x 85 cm. Kunstraum haaaauch-quer, Klagenfurt (AUT); galerie nectar, Tbilisi (GEO), Sewon Art Space, Yogyakarta (IND), Wien (AUT)
„Die Fotoserie startete als Experiment in meinem Wohnzimmer. Gefundene Plastiksäcke wurden so beleuchtet und abfotografiert, dass sie an Landschaften erinnern. Die Fotoserie ist für mich international von Belang. Plastik findet sich inzwischen überall in der Natur, es ist ein prägender Teil jeder Landschaft und Gegend geworden. Ausgehend von einem Bildaufbau in der klassischen Landschaftsdarstellung in Malerei und Drucken sind die Fotos mit digitalen Bildschirmhintergründen assoziierbar, die sich ebenfalls auf der ganzen Welt ähneln und in denen Natur möglichst effektvoll und auch künstlich dargestellt wird, so dass sie ebenfalls nicht mehr verortbar sind.“ (Catrin Bolt).


Huda Takriti, Hahaha, 2012-2015, Zeichnungen.


Huda Takriti wird über ihre Zeichnungen sprechen: Haha! Ist der Ausdruck eines Lachens, in der am häufigsten üblichen Form. Die Intensität einer Kommunikation steigt durch das Hinzufügen von Ha`s, das Fehlen eines solchen Ausrufezeichens könnte als sarkastische Anspielung aufgefasst werden oder auf ein höfliches aber lustloses Lachen hinweisen. Ha! Ist auch ein Ausdruck von Gelächter, zwar kein ausgelassenes Lachen, allerdings ein amüsiertes, es ist auch ein Ausruf der von einem gutwilligen Kerl angewendet wird, wenn er aus den Büschen springt und einen Bösewicht überrascht. Ha-ha! Ist das unverkennbare Lachen von Nelson, einem Charakter aus der Serie “Die Simpsons”. Nelson ist ein Raufbold in Bart Simpson’s Schule, und er lacht über jeden, der sich in Gefahr befindet link to sound Hah! Ist ein kleiner siegreicher Lacher.

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Diese Definitionen wurden von Huda Takrite recherchiert.

Ursula Maria Probst - Kunsthistorikerin, Kunstkritikerin, Kuratorin und Künstlerin; arbeitete über und mit Louise Bourgeois in New York; seit 2002 Kunstprojekte u.a für Fluc, KulturKontakt Austria, Vienna Artweek, Kunstraum Niederösterreich, Kulturdrogerie, Galerie Krinzinger, K/haus, frei_raum/MQ), Universitätslektorin mit Fokus Kunst im öffentlichen Raum, Performance und Lateinamerika. 2018: ONLY HUMAN. Ermunterung zur Utopie/Diving for Utopia, im öffentlichen Raum Melk. Tête-à-Tête, Bewegungs-/Aktions-/Interventionsradius Praterstern. KÖR Wien/Akademie der bildenden Künste. 2017: Du oder ich? Collective Soul. Ethik des Miteinanders, Public Art Niederösterreich. WELT KOMPAKT? frei_raum, MQ & Air Programm BKA; Encouragement, Projektraum Saracura, Rio de Janeiro, Brasilien. 2016 Touch the Reality, Kunstraum Niederösterreich & Air Programm BKA mit Publikation. Transcultural Emancipation, KulturKontakt Austria/BKA/Fluc.2015 war Kuratorin der österreichischen Beiträge der Havanna Biennale., von 2013-2017 im Gremium für Public Art, Niederösterreich, seit 2013 in der Jury für das artist in residence programm von KulturKontakt Austria BKA.

 

Jianan Qu, geboren 1985 in Shandong, China, lebt und arbeitet in Wien und ist Mitbetreiber des Ausstellungsraumes und Artist in Residence Programms Medo, das den Austausch mit asiatischen Künstler_innen intensiviert. Seine Arbeiten wurden in verschiedene internationale Institutionen und bei Festivals gezeigt, wie Ludwig Museum der Gegenwartskunst Budapest, Vienna Art Week, Hong Kong Arts Festival, ImpulsTanz Vienna, Oslo LUX, euro-scene Leipzig, OK Center for Contemporary Art, Bruckner Haus, Linz und Festspielhaus, St. Pölten. Jianan Qu unterrichtet an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, er ist Gastprofessor an der Universität für Angewandte Kunst und am SOZO Kassel (Deutschland), am CSM Alicante (Spanien) und an der Shandong Kunstuniversität in China.

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Sergey Kishchenko geboren 1975 in Stavropol (Russland), in Moskau lebend ist ein multidisziplinär arbeitender Künstler, der aktuelle Zugänge zu demokratischen Idealen, Illusionen und Träumen des postsowjetischen Russlands erforscht. Er fordert das Publikum heraus, die eigenen kulturellen Werte und Beziehungen zu Mythologien der Gegenwart zu studieren. Nachdem er Theaterkunst und Kulturökonomie studierte, absolvierte er das ICA (Institute of Contemporary Art, Moskau), das Open School Manage/Mediaartlab (Moskau), sowie ein Intership an der Goldsmiths, University in London.

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Huda Takriti wurde 1990 in Damaskus, Syrien geboren. Studierte Zeichnung und Malerei an der Fakultät der bildenden Künste in Damaskus. Derzeit studiert sie im Fachbereich TransArt an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Ihr Werk umfasst Malerei, Video und Installation.


Sana Gobbeh wurde in Teheran, Iran geboren und lebt in Brüssel. 2016-2017 Post_Masterprogramm, Studium der Performance und Szenografie am Posthogeschool voor Podiumkunsten vzw, Brüssel, Belgien; 2013-2015 Forschungsassistentin an der Umeå Architekturschule, Umeå, Schweden. 2009-2011 Studium Magistra der Bildenden Künste, Umeå Academy of Fine Arts, Umeå, Schweden. 2002-2007_ BSc in Architektur, Kunst und Architektur Fakultät, Azad Teheran University, Iran. Ausgewählte Projekte: 2017 This wall grows at it's root, Gallery PODROOM, Cultural center of Belgrade, Belgrade, Serbia, August. 2017 HERESAY, a.pass end presentation, Greylight Projects, Brüssel, Belgien, May. 2015 Artist Evening, Villa Sträuli, Winterthur, Schweiz.

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Lisa Truttmann, geboren 1983 in St.Pölten, lebt und arbeitet als Medienkünstlerin und Filmemacherin in Wien. Sie studierte Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien sowie Film und Video am California Institute of the Arts. Seit 2005 zahlreiche Ausstellungen sowie Festivalteilnahmen. Lisa Truttmann ist Migtlied von The Golden Pixel Cooperative.

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Catrin Bolt (geboren 1979) lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte von 1997 bis 2003 bei Peter Kogler in der Medienklasse an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben anderen Auszeichnungen erhielt sie 2015 den Otto Mauer Preis. Bolt befasst sich mit der inhaltlichen, geschichtlichen und architektonischen Komplexität von Räumen und Orten.

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